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Liebliche Weinhänge und rauhes Gebirge.  

DFG Köln zu Pfingsten im südlichen Elsass.

 

 

 

„Bolle reiste einst zu Pfingsten ….“ sangen wir am ersten Wandertag bei der Fahrt durchs schöne obere Lauchtal (die Lauch fließt nach Colmar und dort in die Ill) hoch zum Lauchsee. Wandern war der Hauptgrund unserer Reise, jedoch genießt man im Elsass natürlich wie selbstverständlich die vielen Schönheiten. Schon unser Standort Eguisheim ist ein Perlchen von mittelalterlicher Stadt – Colmar ist ein bedeutendes kulturelles, aber auch urbanes Zentrum. Speisen und Weine sind quasi Synonyme zu „Elsass“. Die Reize des Landstrichs und des alemannischen Raumes, dem er zugehört, zogen Menschen über die Jahrtausende an und viele Europamigranten (wozu alle Europäer gehören!) ergötzten sich an diesem Fleckchen in Gottes Garten. Natürlich griffen manche Staatsmächte unzart nach ihm. Heute genießen wir die oberrheinische Region im weiten Sinn, sei es in der Schweiz, in Deutschland oder in Frankreich.

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Der zweite Tag war der erste Wandertag und brachte einen weiteren frohen Gesang: “Zum Geburtstag viel Glück ….“ wurde mehrmals intoniert. Christa Trefzger war das Geburtstagskind. In der Mitte der Wanderung auf der Ski- und Berghütte Tremplin am Markstein auf 1100 m nahm sie das richtig ernst und schmiss eine Runde köstlichen Crémant! Die namensgebende Schanze ist eine der frühesten Ski-Sprungschanzen.

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Am ersten Tag hatten wir uns am frühen Nachmittag am Hotel getroffen – der Hostellerie Ferme duPape, benannt nach Papst Leo IX, einer derer von Eguisheim. Wir fuhren nach Colmar, zuerst ins neu hergerichtete Museum Unterlinden, dessen zwei Gebäudeteile durch eine Tunnelgalerie verbunden sind. Die Bestückung (jetzt umfangreicher als vor dem Umbau) glänzt nach wie vor durch Matthias Grünewalds Isenheimer Altar. Martin Schongauer und seine große Schule sind jetzt üppig vertreten, dazu eine eher eklektische Vielzahl  wertvoller Bilder der Sammlung aus allen Zeiten. Schongauers gefeierte „Madonna im Rosenhag“ (die 25 Jahre jüngere Schwester der Kölner „Madonna im Rosenhag“ von Stefan Lochner) wohnt immer noch extern in der frühgotischen Dominikanerkirche um die Ecke. Es beeindruckt, wie der Ausdruck in Schongauers Bild auf eine leidvolle Zukunft weist ( … et respice finem!), wo bei Lochner paradiesische Seligkeit herrscht  … vielleicht eine mütterliche oder eine vorausschauend jenseitige. Wir wandelten geruhsam durch die Stadt, zur Kollegialkirche St. Martin, natürlich zur Dominikanerkirche und entlang vieler berühmter schöner Häuser und fuhren zur „petite Venise“, dem Altstadtteil an der Lauch. 

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Nach einem urigen Ortskneipen-Apéritif genossen wir das Willkommensessen im Lokal „Trois Poissons“. Was kulturelle Schönheiten anbelangt: die kommenden Tage boten an vielen Orten eine Menge – so die restaurierten Teile der romanischen Klosterkirche des einst so mächtigen Klosters Murbach (bei Lautenbach an der Lauch) oder die herrlichen Städtchen Riquewihr, Ribeauvillé, Kaysersberg neben unserem bezaubernden Eguisheim. Mit Weinprobe, Brennereibesuch und Feinkostauswahl würdigten wir auch die leibliche Kultur.

Rolf Dillmann war unser großartiger Impressario, Animateur, Hüter und Helfer! Seine hervorragenden Pläne waren auf Flexibilität angelegt, was genau das Richtige war. Viele hundert Meter hoch, viele Kilometer weit … es gab schon hier und da einen Anspruch!! Rolfs scharfer Blick verband sich mit seinem Improvisationstalent, um schnell Grenzen zu erkennen und in Minuten maßgeschneidert zu variieren. Auf einer nachfolgenden Liste sind die großen Wanderungen der Tage 2, 4 und 5 in Stichworten aufgeführt. An Tag 3 (Pfingstsamstag) konzentrierten wir uns auf Eguisheim mit Stadt und Weinbergweg – und natürlich Weinprobe im kleinen und feinen Hause Charles Baur. Am Tag 5 beendete ein Abschiedsessen den reichhaltigen Aufenthalt.

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Fröhlich war die Runde von 13, eifrig und tapfer zuwege zwischen 300 und 1300 m, manchmal  hungrig und
meist durstig. Was genossen wir am meisten? Vielleicht das Dessert „Sorbet de Gewurztraminer arrosé“
oder die „framboise sauvage“ oder doch den Granitriesling der Lage Brand? Nun, wir sind Kölner … jede
Jeck es anders.

Danke Rolf und Sylvia, danke Christa !

Haye Roth

 

Les randonnées dans le Parc des Ballons des Vosges

Nahe dem Grand Ballon: du lac de la Lauch sur le Markstein par la fôret de Guebwiller, 900 – 1100 m 
Am Klintzkopf (1329) hoch, am Steinlebach vorbei zum Markstein (1100 – 1271). Einkehr im Tremplin (Zur Schanze), Abstieg zum Lauchsee.
 
Les lacs Blanc et Noir et les Hautes Chaumes, nahe Route des Crêtes, 1000 – 1300 m
Oberhalb der vallée de Kaysersberg durch die forêt des Deux Lacs auf und über das Hochmoor Hautes Chaumes.
 
Soultzerener Holz, Seestaettle (unweit col de la Schlucht) Richtung lac Vert und lac Forlets (Truites), 900 – 1300 m.
Dieser kräftige Bogen durch das Großgebiet von Munster musste wegen zu starken Schneetreibens unterbrochen werden … zum Glück standen Didier und Claudia, die vorsichtig am Parkplatz geblieben waren, als edle Helfer bereit – hier also „Taxifahrer“. Generell waren an diesen Tagen oberhalb 1000 m Höhe Temperaturen um oder knapp über 0°C.